Projekte

Gefühls- und Körperarbeit

Die intensive Reise in die Naturverbundenheit geht einher mit der Spurensuche in die eigene Natürlichkeit. Dabei wird klar, dass frühe, meist unbewusste, Lebenserfahrungen unsere Beziehungsfähigkeit und Verbundenheit geprägt haben. In der Gefühls- und Körperarbeit ist es möglich diese unbewussten Erfahrungen zu integrieren, um Beziehungen erfüllender gestalten zu können.

In der Gefühls- und Körperarbeit wird Raum dafür gegeben, die eigenen Gefühle in ihrer ganzen Tiefe zu erfahren und mit dem Körper und der Stimme, den eigenen Impulsen folgend, in einem geschützten Rahmen, auszudrücken. Du hast die Möglichkeit, den eigenen Körper als Fährtenleser zu verwenden, um so selbst die eigenen Antworten innerlich zu finden und dich mit deinem eigentlichen Wesenskern rückzuverbinden. 

In Liebes- und Familienbeziehungen wiederholen sich oft bestimmte Konflikte und leidschaffende Beziehungsmuster (Willi Maurer nennt sie das Jokaste-Laios- Syndrom, nach den Eltern von Ödipus). Dabei werden bei den Beteiligten die ursprünglichen Verletzungen der frühen Kindheit und damit verbundene, jedoch bis dahin verdrängte, Gefühle in Resonanz versetzt. Manchmal üben vergessene Vorkommnisse in Familien über Generationen hinweg eine zerstörerische Wirkung aus und halten Menschen in Bindungen gefangen, ohne dass sie sich dessen bewusst sind. In der Gefühls- und Körperarbeit bieten sich Möglichkeiten, um solche Bindungen aufzulösen und die Beziehung zur Familie neu zu gestalten.

Nachhaltiges und soziales Lerner in Naturverbindung

Projekt Flyer

Für mich waren die zwei Jahre im Projekt eine besondere Zeit. Die Inhalte, der Gruppenprozess und mein persönlicher Prozess haben mich sehr stark geprägt. Ich würde diese Erfahrung nicht missen wollen. Ich bin den Menschen, die für die Durchführung des Projekts gesorgt haben sehr dankbar. 

Hannes, Teilnehmer an dem Projekt

Von 2012 bis 2014 führte die Wildnisschule Waldkauz an der Alice-Salomon-Hochschule ein Projekt durch, welches den Studierenden ermöglichte in ihrer Ausbildung der sozialen Arbeit Wildnispädagogik und Naturverbindung über einen längeren Zeitraum intensiv zu erfahren.

Inhalte

Das Projekt nachhaltiges und soziales Lernen in Naturverbindung bietet die Möglichkeit, in einer gemeinschaftlichen Atmosphäre die eigene Naturverbindung zu stärken und von der Vielfalt und dem Reichtum der Gruppenerfahrung zu profitieren. Wir entdecken Grundprinzipien des Lernens und eignen uns Kompetenzen an, um Natur- und Selbsterfahrung für Andere zu ermöglichen und sinnvoll und freudig zu gestalten. Durch Aktivitäten wie das Kennenlernen der Vogelsprache, der Kunst des Spurenlesens, der Pflanzenkunde und verschiedener Outdoor-Skills (Feuer machen, Hüttenbau, Korbflechten, Orientierung, Wetterkunde) begeben wir uns in einen direkten, spielerischen und sinnvollen Umgang mit der Natur. Wir erlernen Handwerkszeuge, um Andere für die Natur zu begeistern. Dabei nutzen wir diese Outdoor-Skills auch, um die Prinzipien natürlichen Lernens und Lehrens und die sich dabei wiederholenden Lernmuster zu erleben und begreifbar zu machen. Somit ist das Gelernte auch auf andere Lebens- und Arbeitsbereiche außerhalb von direkter Naturerfahrung übertragbar. Weitere Bausteine des Projekts sind Kulturelemente wie z.B.: Musik, Spiele, Geschichten, Redekreise, Feiern, Lachen, Zuhören, Kreativität, und Spontaneität. Die Gruppenprozesse werden begleitet und reflektiert und mithilfe von Kommunikations- und  Konfliktlösungstraining erlernen wir gesunde Wege des Miteinanders. Seine Gedanken, Gefühle und Ansichten ehrlich und respektvoll mitzuteilen ohne andere zu beschuldigen, zu beschämen oder anzugreifen schaffen einen Rahmen des Vertrauens und der Nähe.

Auch wenn wir im Vorfeld schon oft über die Kommunikation gesprochen hatten, hat es im Waldcamp erst richtig klick gemacht. Ich habe den Eindruck, dass sich die Kommunikation vor allem auf 2-3 Fragen immer wieder zurückgeführen kann. Diese sind: Was möchte ich? Wie kann ich meine Bedürfnisse äußern bzw. was hindert mich daran meine Bedürfnisse zu äußern und was kann dafür tun, dass mir das gelingt? Was kann ich dafür tun, dass ich mich wohl fühle oder auch was müsste geschehen, dass ich mich wohlfühle? Eigentich drei recht einfache Fragen, aber immer wieder gut, die sich zwischendurch mal zu stellen. Auch die Perspektive, wenn es mir gut geht, kann ich etwas für die Gruppe tun bzw.tue ich der „Gruppe“ etwas gutes. Eigentlich auch recht simpel und plausibel, aber mir das Ganze nochmal bewusst zu machen und zu sehen, was das denn genau bedeutet, fand ich total spannend.

Julia, Teilnehmerin an dem Projekt

Ausführliches Feedback eines Teilnehmers

Das Konzept des Projekts als Download